HAPPY TEARS

Luka Jana Berchtold Johannes Grammel Dorit Margreiter Bernd Oppl Linda Reif
und im shower room Sabine Schwaighofer

kuratiert von Siggi Hofer

15. Oktober 2022 - 13. November 2022



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und im shower room

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© Michael Strasser / Kunstverein Schattendorf

Geschmeidig formen sie sich zu phantasievollen Gebilden. Über die Wangen gerollt landen sie in einem Körbchen aus Rohr oder weichen Binsen. Sie liegen dort ewig und verschwinden allmählich aus aller Erinnerung.
Was waren das für unvergessliche Tage, in denen wir unbemerkt glücklich waren? Die Tage am Meer, Missgeschicke, über die wir schmunzeln mussten, bleiben in Erinnerung. Wir stapelten unser Glück zu einem Turm, den wir gleich wieder voller Übermut und lauthals lachend niedertrampelten.
Einen Tropfen zu viel getrunken, der Fuß zu schwer auf dem Gaspedal, kam es zur Tragödie. Es war Nacht und die Pfützen waren tiefschwarz.
Wie im Film unseres Lebens ziehen all die Momente, in denen wir schön und mutig waren, an uns vorüber. Es gibt ein Wiedersehen mit all jenen, die uns begehrten. Wir nahmen Preise entgegen und wurden überschüttet mit Lob. Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Der Jubel war ohrenbetäubend. Konfetti und Luftschlangen, lustvolles Stöhnen, Trinksprüche und schwungvolle Drehungen, gebunden in einer Art Wolke, schweben unübersehbar über der Szenerie.
Alles war einfach nur schön, wunderschön, das Glück war zum Greifen nah.
Das Lachen war befreiend wie ein Zugwind und drückte den Kummer auf ein Minimum herab.

Die leichte Muse hat den Hang zum Absonderlichen und Grotesken, aber gerade dadurch verfolgt sie das Ziel, in allen Harmlosigkeiten tiefen Sinn des Lebens zu deuten. So wie wir diese frische Brise, diese kleine Berührung brauchen, brauchen wir auch eine Disharmonie, ein zu lautes Wort und den bösen Blick.
Ein Abend in lockerer Gesellschaft fließt wie Opium in uns ein. Fragwürdige Lokalitäten sollen das bieten wonach eine Sehnsucht des Erlebenwollens drängt.
Das Leben ist wechselseitig und bietet hundertfältig Gelegenheiten, die Schwere der Verantwortung abzustreifen, um sich selbst zu besinnen. Es ist erstaunlich, wie unmittelbar wir doch mit dem Dasein verwurzelt sind, uns angesprochen fühlen und das Empfinden haben, die eigene Wesensart zu erkennen.
Immer ist es das Große und auch das Kleine, oft das am Weg Hingestreute, das uns fesselt und gefangen hält.

Text: Siggi Hofer